2017 war lang und ereignisreich. So ereignisreich, dass viele Ergebnisse erst 2018 sichtbar werden. Aber der Reihe nach!

Der Rückblick: 2017

2017 war ich fleißig. Ich habe das Wörtchen »Ende« unter vier Romane gesetzt.

»Das Mädchen mit den Ozeanaugen«

(oder auch einfach: »Malú«)

Die Arbeit an diesem Roman fiel mir nicht immer leicht. Er handelt vom Umgang mit Schuld — weniger der eigenen als der von Menschen, die man liebt — und den Lasten der Vergangenheit. Etwa auf der Mitte des Romans hatte ich eine verblüffende Erkenntnis: Ich schrieb gerade eine Geschichte, die ich schon seit vielen Jahren mit mir herumtrug. Die Erkenntnis bedeutete noch mehr: Ich hatte mich vorher nie an die Umsetzung dieser Idee herangetraut. Ich fühlte mich ihr noch nicht gewachsen.

Weil sich die Einzelheiten dieser Idee — etwa der Schauplatz — über die Jahre immer wieder verändert haben, fiel mir erst so spät auf, dass Malús Geschichte im Kern eine ist, die mich schon lange begleitet. Hätte ich das früher begriffen, hätte ich mich vielleicht auch gar nicht an den Roman gewagt. So aber erkannte ich es, als ich längst mittendrin war, und das brachte noch eine weitere Erkenntnis mit sich: dass ich mich entwickelt habe und schreiberisch gewachsen bin. Dass ich diese Idee endlich umsetzen konnte. Ich glaube, »Malú« ist das Projekt, das mir bislang am meisten abverlangt hat, bei dem ich aber auch am meisten gelernt habe. Mittlerweile liegt der Roman auf einigen Verlagsschreibtischen. Warten wir ab, was 2018 an Neuigkeiten bringt.

»Die gestohlene Stadt«

Ebenfalls fertig geworden ist mein NaNoWriMo-Projekt von 2016. Und das war vielleicht ein Kampf! In diesem Roman kommt ein Maultier vor, und irgendwie muss dadurch das ganze Buch störrisch geworden sein. Vielleicht hat es mir auch übelgenommen, dass ich es nach dem November 2016 so lange beiseitegelegt hatte. Ich habe aber selten so oft und intensiv an einem Roman geplottet, Szenen verschoben, beim Schreiben auf Granit gebissen, Bestehendes überarbeitet, neugeplottet und dann doch alles wieder umgeworfen. Besonders grausam an dieser Phase war, dass ich um ein Haar vergessen hätte, wie sehr ich diese Geschichte eigentlich liebe. Warum ich sie so unbedingt erzählen wollte.

Am Ende ist »Die Gestohlene Stadt« aber fertiggeworden und wird jetzt das erste Projekt, das ich 2018 überarbeite. Auch dieser Roman hat mir sehr viel beigebracht, über die Art von Geschichten, die ich im phantastischen Genre erzählen will. Ich habe ein bisschen Herzklopfen vor dem Wiedersehen, das die Überarbeitung bedeutet, aber das gehört natürlich dazu. Und: Leseprobe und Exposé haben sich ebenfalls schon auf den Weg auf den ein oder anderen Verlagsschreibtisch gemacht. »Die Gestohlene Stadt« ist damit mein allererstes Fantasy-Projekt, das mit auf eine Buchmesse fahren durfte, und ihr könnt euch kaum vorstellen, wie glücklich mich das macht.

»Der gefrorene Fuchs«

2017 hat es mal wieder geklappt, dass mein NaNo-Roman auch im November fertig wurde — pünktlich am 30. Und es war eine wundervolle Erfahrung, insbesondere nach dem zähen Ringen mit der »Gestohlenen Stadt« im Spätsommer. Romane, die ich im NaNo schreibe, entwickeln dabei gern eine gewisse Lebendigkeit und machen so viel Freude, dass ich mich überwinden muss, auch einmal zwischendurch das Dokument zu schließen und etwas anderes zu machen. Hier war es ganz genauso. Ich muss meine Geschichten ja vorher recht genau plotten, damit ich mich beim Schreiben wohlfühle, aber ich lasse ihnen ja die Freiheit, überraschende Abzweigungen zu nehmen, wenn ihnen das richtig erscheint. Das ist in diesem Buch immer wieder einmal passiert und ich liebe es nicht nur dafür einfach so sehr.

2018 werde ich auf jeden Fall auch diesen Roman überarbeiten und unter lautem Fluchen ein Exposé für ihn anfertigen … und ja, dann gucken wir mal.

»Skyffy«

Zum vierten Roman im Bunde sage ich an dieser Stelle nichts, außer, dass es eine Skyrim-Fanfiction ist, von der ich mir lange verzweifelt einreden wollte, sie sei nur eine Kurzgeschichte. Spannenderweise hat mir auch dieses Projekt einige Dinge über mich selbst ins Gedächtnis gerufen, die ich beinahe vergessen hatte. (Leider beinhaltete keines dieser Dinge die Fähigkeit, Drachenschreie auszustoßen oder unentdeckt zu schleichen, aber man kann wohl nicht alles haben.)

Der Ausblick: 2018

Nun ja, ein bisschen neblig ist es noch. Aber ich sehe die groben Umrisse einer Anthologie, in der ich dabei sein darf. Und daaaa, noch ziemlich weit entfernt, aber definitiv in diesem Jahr: Eine Romanveröffentlichung.
Die Geschichte dazu ist so eine »Was lange währt, wird endlich gut«-Geschichte: Es ist ein Projekt, für das ich schon einmal einen Verlagsvertrag hatte, den ich aber aus verschiedenen Gründen wieder aufgelöst habe. Dann reiste es hoffnungsvoll zu einem anderen Verlag und wartete lange und geduldig.

Und dann schickte jener Verlag den Vertrag auf den Weg. Anstatt aber als Überraschung in meinem Briefkasten zu landen, kehrte er unverrichteter Dinge wieder zum Verlag zurück. Mehrmals. Offenbar hatte mein Postbote eine unüberwindbare Abneigung gegen diesen einen Briefumschlag. Vielleicht war auch ein Fluch im Spiel. Man kennt das ja. Jedenfalls wartete ich nägelkauend weiter, bis zu meinem Geburtstag die Mail mit der Zusage ins Haus flatterte, und danach brauchte es noch einen Kurierservice der besonderen Art in Gestalt einer befreundeten Autorenkollegin, die mir den Vertrag per Fernbus mitbrachte. Und nun ist alles gut geworden und in meinem Kalender ist der 22. Oktober mit einem blauen und einem roten Kringel markiert. Aus Gründen.

Ansonsten gibt es für dieses Jahr viele Pläne und Ideen, über die ich euch gerne auf dem Laufenden halte — etwa zur Monatsmitte, wenn es wieder heißt »Auf halbem Weg«. In der kommenden Woche geht es aber erst mal um etwas, das mich auch 2018 wieder begleiten wird: mein unverzichtbares Bullet Journal.

 

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Bild: fotoblend|Pixabay

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