Die Wüste lebt! Oder besser gesagt mein Blog. Nachdem hier erschreckend lang Funkstille herrschte, soll es ab jetzt endlich mal mit regelmäßigem Input weitergehen. Den Anfang macht eine neue Rubrik: Auf halbem Weg.
Rückblicke am Monatsende kann ja jeder (außer mir, sonst würde ich nämlich auch welche machen). Ich nutze ab jetzt die Monatsmitte, um einen Blick zurück und einen voraus zu werfen. Bereit? Dann geht es direkt los!

Was bisher geschah: Ein Mietvertrag für drei ungleiche Helden

Mit Kurzgeschichten habe ich in der Regel viel Freude. Doch infolge meiner Kreativflaute des vergangenen Jahres hatte ich seit gefühlten Ewigkeiten an keiner Ausschreibung mehr teilgenommen. Erst eine des ohneohren-Verlags (und eine heitere Runde Munchkin mit Freunden) brachte die Inspirationsfunken zurück. Bei »3 Zimmer, Küche, Axt« waren Wohngemeinschaften von Helden gefragt, und so durften sich bei mir ein mürrischer Zwerg und ein charmanter Anderthalbling auf die Suche nach einem neuen Mitbewohner machen.

Allein der Spaß, den ich beim Schreiben hatte, war die ganze Sache schon wert, aber nun steht ganz frisch fest, dass meine Chaotentruppe tatsächlich einen Mietvertrag in der Anthologie bekommen wird. Wer noch alles an Nachbarn und Mitbewohnern dabei ist, wird die ohneohrige Hausverwaltung bald bekannt geben!

Was bisher geschah: Träumen für einen guten Zweck

Schon vor Monaten fragte Autorenkollegin Juliane Seidel an, ob ich nicht eine Kurzgeschichte für eine Anthologie beisteuern wolle, die sie anlässlich des Jubiläums ihres queeren Rezensionsblogs Like a dream herausgeben möchte (mehr Infos hier). Die Einnahmen aus den Buchverkäufen sollen gespendet werden, und Juliane konnte wirklich tolle Autoren wie zum Beispiel den großartigen Florian Tietgen oder die wundervolle Leann Porter gewinnen.

Obwohl ich also von Anfang an Feuer und Flamme für das Projekt war, zeigte sich meine Geschichte störrisch und verknotete sich munter jedes Mal, wenn ich gerade nicht hinsah. In unserem epischen Ringen kullerten wir sogar sauber über die Deadline hinweg. Doch am Ende konnte ich den Kampf für mich entscheiden und eine Erzählung aus den peruanischen Anden beisteuern.

Am Scheideweg: Ausblick auf die Leipziger Buchmesse 2017

Eine Mischung aus Rück- und Ausblick genau in der Mitte dieses Blogeintrags: Am 13. September gab die WerkZeugs Kreativ KG bekannt, dass sie 2017 nicht mehr auf der Leipziger Buchmesse vertreten sein werden. Grund seien die erheblichen Steigerungen der Standgebühren, die – nach Auslaufen der alten Verträge – von der Messe über die nächsten drei Jahre angekündigt seien.

Wer WerkZeugs nicht kennt: Sie organisieren und betreuen seit vielen Jahren den Bereich um die Fantasy-Leseinsel in Halle 2 der Buchmesse. Lesungen und Signierstunden werden anmoderiert und begleitet, in der Fantasybuchhandlung finden sich Titel aus Klein- und Großverlagen gleichermaßen und die Autorenlounge – wenngleich nicht für alle zugänglich – fungiert als Oase zum Durchatmen und gemütlichen Plaudern inmitten des Messetrubels.

Als ich 2013 zum Erscheinen meines Debütromans in Leipzig las, wurde das von WerkZeugs großartig betreut – und nicht zuletzt hatte ich in der Autorenlounge das allererste Gespräch mit meiner damaligen Agentur Schmidt & Abrahams. Nicht nur deshalb weiß ich, was WerkZeugs für die Messe und vor allem für die dort vertretene Phantastikszene leistet.

All das soll ab dem kommenden Jahr nicht mehr möglich sein, weil die Konditionen der Messe für WerkZeugs wohl langfristig nicht mehr tragbar sind. Was es bedeuten wird, wenn die Betreuung des Fantasybereichs von Akteuren übernommen wird, denen das Gespür und die Leidenschaft für die Branche fehlen, mit denen das WerkZeugs-Team immer agierte, lässt sich im Moment nur ahnen. Allerdings gab es bereits in diesem Jahr – infolge neuer Inhaber der Messebuchhandlung – zahlreiche Änderungen und Pannen. Viele Kleinverlage, die traditionell in Halle 2 anzutreffen sind, macht das nachvollziehbarerweise sehr skeptisch, und möglicherweise wird man 2017 auf zahlreiche vertraute Gesichter verzichten müssen.

Hinter den Kulissen ist aber einiges in Bewegung: PAN, das Phantastik-Autoren-Netzwerk e.V., hat einen offenen Brief an die Verantwortlichen der Buchmesse formuliert, der seit seiner Veröffentlichung am 14. September viele Male geteilt und kommentiert wurde. Wer sich äußern oder den Brief unterzeichnen möchte, aber kein Facebook hat: Es gibt die Möglichkeit auch auf der PAN-Website.

Mittlerweile steht fest, dass es wohl im Lauf der kommenden Woche zu einem Gespräch zwischen PAN und Verantwortlichen der Buchmesse kommen wird. Inwieweit das konkrete Auswirkungen auf WerkZeugs haben kann, bleibt abzuwarten, aber: Es tut sich immerhin etwas und PAN als Verein tritt erstmals als Sprachrohr seiner Mitglieder auf. Ich bleibe jedenfalls sehr gespannt, wie sich der Ausblick auf Leipzig in den nächsten Wochen noch entwickeln wird.

Was noch kommt: Altlasten und neue Ideen

Die zweite Septemberhälfte über möchte ich mich eigentlich einer widerspenstigen Altlast auf meinem Schreibtisch widmen: Meine Tango-Steampunkserie Milonga soll endlich weitergehen. Die fünfte und vorletzte Episode steht etwa zu zwei Dritteln, bis Anfang Oktober möchte ich hier gern alle Knoten entwirren und die Rohfassung fertig haben.

Und so langsam wird es ja auch Zeit, an den November und damit den NaNoWriMo zu denken. Was das betrifft, habe ich eine noch etwas scheue Idee, die mir um die Beine streicht, langsam zutraulicher wird und zusehends in Plauderstimmung kommt. Mehr will ich aber noch nicht verraten, denn nach uraltem Aberglauben des Schreibervolks bringt es Unglück, zu früh oder NaNo-Ideen zu sprechen.

Was auch noch kommt: Mehr Blog, weniger Durst … oder so ähnlich

Ab sofort möchte ich endlich in regelmäßigen Abständen bloggen. Wie ich das plane und warum ich so zuversichtlich bin, dass es damit klappen könnte, erfahrt ihr (hoffentlich) im nächsten Beitrag in der kommenden Woche, in dem sich alles um das Phänomen Bullet Journal drehen soll.

Soweit mein Septemberrundumblick. Mehr folgt bald!

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