Lamahüterin. Wortknüpferin. Geschichtenerzählerin

»Bücher sind unsere Seelen aus Papier. Aus Tinte. Darum ist Büchermachen gut, es ist Leben.«
–  Kondorkinder: Das Spiegelbuch und die verlorenen Geschichten

Die Kurzfassung

Wohnhaft in einem Berliner Kondornest gemeinsam mit zahlreichen Plüsch-Lamas. Außerdem: Notizbücher, Teesorten und hübsche Rollenspielwürfel.
Kulturanthropologin und Altamerikanistin mit einer Vorliebe für inkaische Knotenschnüre und altmexikanische Götternamen.
Selbständige Lektorin.
Kaffeesüchtig. Reiselustig. Musik bitte immer, außer beim Schreiben. Glaubt nicht an Wecker. Und was ist eigentlich dieser Orientierungssinn?

»Geschichten sind wilde Tiere. Du kannst ihr Vertrauen gewinnen, aber du kannst sie nie ganz zähmen.«
–  Kondorkinder: Das Spiegelbuch und die verlorenen Geschichten

Die Langfassung

Im Grunde war ich schon immer eine Grenzgängerin zwischen scheinbaren Gegensätzen und mit unzähmbarer Neugier für die jeweils andere Seite. Geboren 1986, aufgewachsen in Berlin im quasi bikulturellen Elternhaus zwischen Wiener Schmäh und Berliner Schnauze, gesegnet mit einem tschechischen Nachnamen, den ich mittlerweile wieder konsequent mit dem hübschen Häkchen (háček) über dem Z schreibe. Wie ein auffliegender Vogel sieht das aus, meinte eine liebe Freundin einmal zu mir, und was könnte besser passen?

Von Sprachen und Reisen

Rückblickend sind vielleicht die blühenden Mandelbäume Mallorcas schuld daran, dass ich unbedingt Spanisch lernen wollte. Vielleicht war es aber auch einfach Schicksal.

So oder so führe ich die intensivsten Affären meines Lebens eindeutig mit Sprachen und versuche, nach meinem stark peruanisierten Spanisch auch anständig Tschechisch zu lernen, denn Letzteres ist in meiner Familie leider verloren gegangen.

 (Heute beherrsche ich so nützliche Sätze wie Ein Bär verfolgt uns und Da ist Atommüll in Ihrem Koffer und weiß, dass das Tschechische Tomaten grammatikalisch wie Tierkinder behandelt. Tschechisch ist Liebe.)

Ein bisschen Quechua kann ich auch und behaupte, allein das hat mir damals die Stelle als studentische Hilfskraft im Hochschulrechenzentrum verschafft (und falls ich je eine Softwarelizenz an einen schmucken Inkaprinzen verkaufen muss, bin ich bereit).

Meine Liebe zur spanischen Sprache hat mich schon früh auch zur Begeisterung für Lateinamerika geführt. Und schließlich nach Peru, ein ums andere Mal.
Dort habe ich mit peruanischen Freund*innen nächtelang in Andendörfern getanzt und in Reisebussen Vorträge über den Umweltschutz gehalten, in einer Quechua-Sprachschule auf Spanisch Deutschunterricht erteilt und ein Semester lang an einer Uni im sonnigen Arequipa studiert. (Nur dass es nicht wirklich sonnig war, weil die Regenzeit begann, und es war auch kein Semester, weil die Dozierenden monatelang streikten. Das bedeutete für mich, dass ich außerplanmäßige Prüfungen ablegen musste. Ich trug dabei blaue Gummistiefel, denn schließlich war Regenzeit, und wurde damit zu einem ziemlich exotischen Wesen auf dem Campus, denn niemand sonst nutzte Gummistiefel. Ich war die gestiefelte gringa.)

 Studieren und Schuften

Studiert habe ich Kulturanthropologie und Altamerikanistik in Berlin, Bonn und Arequipa. Studienfächer, die nicht nur mein Schreiben beeinflusst haben.

Für mich ist die Kulturanthropologie eine faszinierende wissenschaftliche Disziplin, weil sie uns lehrt, den eigenen Standpunkt, die eigene Wahrnehmung der Welt konsequent in Frage zu stellen und sich in zunächst fremd erscheinende Strukturen hineinzudenken. In der Altamerikanistik habe ich außerdem noch einiges zu historischen, archäologischen und gegenwartspolitischen Fragestellungen rund um die indigenen Völker Lateinamerikas gelernt. (Mit anderen Worten: Ich kann  seligem grinsend über Dokumenten aus dem 16. Jahrhundert brüten und zwischen den Zeilen eine neue Geschichte hervorwinken sehen.)

Mittlerweile habe ich mein Studium abgeschlossen. Ich war immer noch jung und brauchte das Geld, also habe ich Bewerbungen für Leute geschrieben, die nicht ich sind, Anrufe für Firmen angenommen, in denen ich nicht arbeite, Bücher übersetzt, die ich sonst wohl nicht gelesen hätte, und eine Zeitlang sehr viele Texte über Kakerlaken verfasst. (Mein Tipp an euch: Tut das nicht. Es sei denn, ihr mögt Kakerlaken wirklich, wirklich gern.)

Mittlerweile habe ich meine kakerlakenfreie Bestimmung gefunden und verdiene meine Brötchen sowie die ein oder andere Haferflocke als selbständige Lektorin – mehr dazu hier

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